Sie: „Und was ist mit der Kaffeemaschine dort hinten in der Ecke?“ Er: „Nein, die können wir doch noch mal nutzen, wenn unsere den Geist aufgibt.“
Er: „Brauchen wir eigentlich diese 30 Teller noch? Und die Gläser? Und die beiden Besteckkästen mit dem alten Besteck? Sie: „Natürlich, wenn wir wieder eine große Party feiern, dann kommen sie wieder zum Einsatz.“ Er lächelnd: „Wie oft im Jahr? Ein oder zweimal? Ist das dein ernst?“
Sie: „Hier, in der anderen Ecke stehen noch deine Bauchbank, Hantelstangen und andere Sportgeräte, die sooo viel Platz wegnehmen! Was ist damit? Wenn du Sport machst, gehst du doch sowieso ins Studio!“
Er: „Stimmt, wenn wir nicht irgendwie und irgendwo anfangen, uns zu trennen, wird unser Traum vom ausgebauten Dachboden niemals umgesetzt werden…“
In den letzten Tagen beschäftigten wir uns mit nichts anderem. Der Termin für den Sperrmüll stand an. Eigentlich wie in jedem vergangenen Jahr.
Wer kennt das nicht? Du möchtest deinen Wohnraum verändern, du kaufst neue Möbel, andere Elektrogeräte oder Deko und die „alten“ Dinge werden in den Keller oder auf den Dachboden verfrachtet. Denn dort liegen sie erst einmal gut und könnten ja vielleicht irgendwann wieder benötigt werden.
Im Hinterkopf schwirrt schon viele Jahre der Wunschgedanke, meine großen Kinder möchten eventuell das eine oder andere übernehmen. Ist doch günstiger, als es sich neu anzuschaffen. Doch wenn ich an mich selbst und meine Eltern denke, stelle ich mir schon die Frage, wie oft ich tatsächlich die Mitbringsel aus der Heimat nutzte?
Schließlich hat jeder seinen eigenen Geschmack und Stil und letztendlich möchten sich unsere großen Kinder selbst verwirklichen. Dies zu verinnerlichen dauerte bei mir seine Zeit.
Wir persönlich besitzen keinen Keller, sondern eben den besagten Dachboden. Mit großer Wahrscheinlichkeit würden sich weitere Utensilien aus dem „Möbelschutzverein“ stapeln, wenn diese Lagerräume zur Verfügung stünden.
Unsere Söhne teilten sich bisher ein Zimmer und dürfen sich nun auf ihr eigenes, kleines Reich freuen. Um dies umsetzen zu können, räumten wir unser Schlafzimmer, samt Mobiliar, welches noch aus meinem alten Leben stammt.
Ich liebte diese Möbelstücke, aber nach achtzehn Jahren dürfen sie gerne als letztes Teil meiner Vergangenheit unser Leben verlassen, was auch meinen Mann zufrieden stimmt. 😉
Nur wohin mit uns und unseren Klamotten?
Seit Jahren hegen wir den Plan, den Dachboden auszubauen und diesen sinnvoll zu nutzen. Wenn wir jedoch, die Leiter hinauf stiegen und das umliegende Chaos betrachteten, zog uns die vor uns liegende Aufräumarbeit schnell wieder ins erste Obergeschoss zurück.
Einschubtreppe hochschieben – Klappe zu!
So lautete häufig meine Devise. Aus den Augen, aus dem Sinn! Der Umstand, das dieser Ausbau nicht gerade umsonst umgesetzt werden kann, spielte natürlich auch eine wesentliche Rolle und deshalb erhielt unsere Spardose vor vielen Monaten einen neuen Namen:
„Urlaub – Dachbodenausbau “
Um beginnen zu können, muss dieser jedoch weitestgehend leer und ausgeräumt sein. Es ist unglaublich, was sich über die Jahre ansammelt. Und gleichzeitig ist die Tatsache unseres Konsumverhaltens total verrückt und letztendlich irgendwie sinnlos.
In meinem Leben zog ich zehnmal um und jeder Umzug enthielt gefüllte Kartons, welcher Inhalt vielleicht noch zum Einsatz kommen könnte. Aber eben nur – KÖNNTE.
Jetzt hieß es rigoros ausmisten. Frei nach dem Motto:
„Hast du diesen Gegenstand die letzten sechs Monate vermisst? – Nein? – Dann weg damit!“
Und so wühlten wir uns an den Feierabenden durch unsere Vergangenheit und befreiten uns, Stück für Stück, bis sich wieder das Tageslicht der kleinen Giebelfenster des Dachbodens allmählich über den Fußboden ausbreitete.
Ich persönlich freue mich immer, wenn sich Menschen aus unserem gestapelten Berg vorm Haus bedienen und dafür noch eine Verwendung finden können. Dieses Jahr stellte ich jedoch einige Fotos von Gegenständen in meinem WhatsApp Status ein, welche wir vorher verschenken wollten. Und so löste die Aktion gleichzeitig Glücksgefühle aus, da es auch andere Herzen ein wenig erfreute.
Unser persönliches Ziel lautet für die Zukunft:
- Wähle mit Bedacht aus, bevor du etwas Neues anschaffst!
- Du benötigst keine Stapel von Kleidungsstücken, welche nicht getragen werden!
- Alleine ein neuer Anstrich gibt dir auch schon ein besseres Wohngefühl. Es müssen nicht sofort andere Möbel einziehen!
Jetzt müssen wir uns nur noch daran halten. Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit, das heißt nicht nur die Räume um und auszubauen, sondern auch unser Verhalten zu ändern.
Unser Auftrag lautet:
„Befreie dich und pack es an!“
Du hast Euer Gewusel mal wieder hervorragend in Worte gefasst. Die schönste Ausgrabung war doch der Spielzeug-Bär auf Rädern, den man hätte eigentlich ins Museuma abgeben können…
Ich sende Euch viel Durchhaltevermögen und Spaß! aus der Sonne 🙂
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Genießt die Zeit und das wundervolle Klima😌
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