Teil 2 aus der Reihe – Aus eins mach drei – Männer glücklich!
In Zeiten von Unsicherheit und Wandlung ist es noch wichtiger geworden sich geborgen zu fühlen. Wir alle sehnen uns nach friedlicher Nähe, schönen Abenden und guten Gesprächen mit unseren Lieben. Ich persönlich blühe jedes Mal auf, wenn sich alle meine Kinder, die verstreut sind, um meinen Esstisch versammelt haben. Ich freue mich schon Wochen vorher darauf und schmiede Pläne über die Art der zuzubereitenden Mahlzeiten.
Welche Lieblingsspeisen meiner Kinder gerade „en vogue“ sind und welche Ernährungskultur sie gerade verfolgen. Sind sie noch überzeugte Vegetarier oder gar Veganer und ist gerade zusätzlich der Fisch vom Speiseplan gestrichen? Egal was sie gerade verfolgen, bin ich von Herzen bereit, mich darauf einzulassen und für jeden etwas zu zaubern.
Mit Schnitzel´n liege ich jedoch bei meiner männlichen Riege immer goldrichtig und die Jagd um die knusprigen Teilchen kann beginnen. Der Berg von übereinander gestapelten Leckerbissen schrumpft sehr schnell auf einen kläglichen Rest, der meist später als kleines Fresspaket eingepackt wird.
Schnitzel ist nicht gleich Schnitzel! Das habe ich mit siebzehn Jahren von der Stiefmutter meines ersten Ehemanns gelernt. Ihre Art Schnitzel zu braten faszinierte mich sehr und ich sah ihr gerne beim Vorbereiten und Ausbacken über die Schulter.Außerdem erinnere ich mich auch an jenen Moment, der sinnbildlich mein damaliges Leben beschreibt:
Damals lebte ich mit der Großfamilie des Vaters meiner ersten beiden Kinder zusammen. Fleisch klopfend stand ich in meiner kleinen Küche, als mein Schwager plötzlich brüllend in der Küchentür stand. Unsere Wohnungstüren sollten immer und für jeden zugänglich sein. Das entsprach der Mentalität meiner damaligen Familie. Vorheriges Anklopfen gab es so gut wie nie. Immer durfte mit ungebetenen Besuch, zu jeder Tages- und Nachtzeit, gerechnet werden. Nicht einfach für einen freiheitsliebenden Teenager wie mich, welche bereits Mutter einer zuckersüßen Tochter war.
Ich hatte mächtig Spaß beim Schnitzel klopfen, denn mit meiner Lieblingsmusik, aus dem Radiosender Bayern 3, konnte ich dem Ganzen im passenden Takt den kleinen Kick geben. Dem Ältesten des Hauses gefiel das wenig und er erstickte meine Freude sehr schnell.
Jetzt zurück zu meinem ursprünglichen Sinn vom heutigen Beitrag. Die folgenden Mengenangaben beziehen sich auf den normalen Konsum von 4 bis 6 Schweineschnitzel.
- 800 g Schweinefleisch aus der Oberschale (dünn geschnitten)
Diese Scheiben bitte nur sanft klopfen, bevor ihr sie mit
- Salz
- Pfeffer würzt.
- 3 bis 5 Eier in einer Schüssel verquirlen
- 150 g Weizenmehl und
- 300 g Paniermehl in je einer flachen, großen Schüssel oder Suppenteller füllen
(Als Kind sagte ich zu Paniermehl: „Sägemehl“, welches regelmäßig zur allgemeinen Erheiterung beitrug)
Bitte Reihenfolge beachten!
Zuerst die gewürzten Schnitzel in Mehl, dann in Ei und zum Schluß in Paniermehl wenden. Um eine dicke Semmelkruste zu erhalten, wende ich meine Schnitzel ein zweites Mal im Ei und wieder im Paniermehl.
In eine große, hohe Pfanne etwa (je nach Pfannengröße)
- 300 ml Öl (geschmacksneutral) gießen und dieses stark erhitzen.
Ich verwende für meine Schnitzelaktion immer den Gänsebräter, um Fettspritzer einzudämmen. Den richtigen Hitzegrad teste ich mit einem ca.1 cm großen Teigrest, welcher bei der Verarbeitung sowieso immer an den Händen klebt. Wenn es sofort zu bruzzeln beginnt, kann es auch schon losgehen. Zwei bis drei Schnitzel passen in meine Pfanne nebeneinander.
Das Fleisch sollte im Öl schwimmen, damit sich der Paniermehlmantel nicht löst und am Pfannenboden kleben bleibt. Nach ca. zwei bis drei Minuten die Stücke wenden. Temperatur evtl. herunter regeln. Je nach gewünschten Bräunungseffekt. Die Schnitzel wiederholt wenden und auf jeder Seite wieder ca. zwei Minuten braten. Die goldbraun gebackenen Schnitzel herausnehmen und auf einer mit Zewapapier ausgelegten Platte beiseite stellen (um das überschüssige Fett vorab aufzufangen). Die fertigen Schnitzel in einer abgedeckten Auflaufform in den Backofen (ca. 75 Grad) stellen.
Diesen Vorgang wiederholen, bis alle ausgebacken sind.
Kleiner Tip:
Achtet darauf, Öl zu verwenden und verzichtet auf Transfette.
Als Beilage passt auch die im Teil 1 vorgestellte Bolognese. Oder ihr belegt die fertigen Teile mit Tomatenscheiben und Mozzarella, um es anschließend für 10 Minuten bei 160 Grad in den Backofen zu schieben. Mit Basilikum garnieren und etwas von dem leckeren Olivenöl drüber träufeln. Ein frischer Salat, selbst gemachtes Kartoffelpüree oder Pommes runden das Gericht wunderbar ab.
Lasst es euch schmecken!