Aus eins mach drei – Männer glücklich!

„Mama – wann gibt´s denn mal wieder „echtes Männeressen“?“ ruft mir mein Sohn aus dem Kinderzimmer zu.

Nach wie vor fällt es meinen männlichen Mitbewohnern schwer, sich auf meine veganen Ernährungsphasen einzulassen. Es wird alles gekostet und vielleicht auch mal etwas mehr davon auf den eigenen Teller gefüllt. Glückliche Gesichter und kleinere Lobeshymnen erhalte ich jedoch eher bei meiner traditionellen Kost. Hier wird mächtig „zugeschlagen“ und dann darf ich zufriedene und entspannte Blicke erwarten.

Heute möchte ich nicht nur einen Auszug der Lieblingsgerichte meiner männlichen Familienmitglieder mit euch teilen, sondern euch auch das nachhaltige Kochen wieder etwas näher bringen. Einigen von euch wird das Thema nicht unbekannt sein. Viele unserer Großmütter haben auf diese Art ihre Familien versorgt.

Unsere Natur bietet uns eine Riesenauswahl von ursprünglichen Nahrungsmitteln an, dessen Wert wir hier zu Lande wieder mehr schätzen sollten. Leicht überspitzt ausgedrückt verdient jede Frucht, jedes Gemüse, jedes Stück Fleisch oder Fisch und jedes Ei eine angemessene Verwertung. Und nicht den Platz in der Tonne, weil sich hier oder da ein paar Dellen eingeschlichen haben oder manch äußerliche Form nicht in die Gesetze der EU-Norm passt.

Da ich mit siebzehn Jahren meine eigene, kleine Familie gründete, durfte ich beim Kochen viele Jahre Erfahrungen sammeln und wertvolle Tips und Rezepte, von lieben Verwandten, ausprobieren. Mit dem Wachsen meiner Familie und den Veränderungen meines damaligen Jobs schmolz die zur Verfügung stehende Zeit für Nahrungszubereitung dahin und ich ließ mich zum Kauf von mehr Fertigprodukten aller Art verleiten. Kocht sich schnell… dachte ich mir früher.

Heute gehe ich bewusst mit dem Thema Ernährung um. Auch wenn mir die Umsetzung nicht immer zu einhundert Prozent gelingt, lege ich beim Einkauf großen Wert auf Fleisch aus artgerechter Tierhaltung (keine Massentierhaltung), frisches Bio-Obst und Gemüse, Milchprodukte, dessen Herkunft ich nachvollziehen kann und generell so gut wie gar keine Produkte mit Zusatzstoffen, Geschmacksverstärker & Co. Den höheren Einkaufspreis hole ich durch eine effiziente Verarbeitung wieder rein. Und gutes , „glückliches“ Fleisch muss nicht täglich auf dem Speiseplan stehen.

Bevor ich jetzt noch ausführlicher meine Ernährungsphilosophie beschreibe und ihr vielleicht die Lust am Lesen verliert, komme ich endlich zum Punkt. Gute Planung und Vorbereitung ist alles! Wer mich kennt, weiß, das sich diese Haltung bei mir erst entwickelt haben muss, da ich zu den, manchmal ein wenig, chaotischen Frauen gehöre.

Heute geht´s um

Teil 1 – die all so beliebte italienische Bolognese – nur eben zeitaufwendig, selbst zubereitet.

(Teil 2: Schnitzel und Teil 3: Wraps (homemade) folgen diesen Donnerstag und Freitag.)

Lasst euch animieren, eine echte Bolognese zu kochen, welche nicht nur zu Spaghetti verzehrt werden kann, sondern auch perfekt zum guten Geschmack anderer Gerichte beiträgt.

Wenn ich Bolognese zubereite, wird der sieben Liter Topf aus dem Schrank gekramt und dann kann es losgehen. Meine Söhne freuen sich sehr darüber, denn meistens landen in den darauf folgenden Tagen weitere Lieblingsgerichte, wie Schnitzel skallopine, Wraps oder Lasagne auf ihren Tellern.

Ich möchte nachvollziehen können, welche Teile vom Tier in dem mir angebotenen Hackfleisch enthalten sind und wie lange dessen Verarbeitung zurückliegt. Deswegen kaufe ich im Fachgeschäft frisches Rindfleisch, in ganzen Stücken und drehe es eigenhändig durch den Fleischwolf meiner Küchenmaschine. Eine selbst zubereitete, italienische Bolognese sollte unbedingt lange schmoren und sieht keineswegs so schön rot gefärbt aus, wie viele gleichlautende Soßen, welche auf dem schnellen Weg mit Gewürzmischungen aus der Packung untergerührt werden.

Jedoch ist der Geschmack ein Genuss und versetzt mich jedesmal in das geliebte Italien.

Und soll ich euch was verraten? Eigentlich hat mich vor ein paar Jahren meine bessere Hälfte, dessen Vorfahren vollblütige Italiener waren, auf die Zubereitung einer perfekt, italienisch schmeckenden Bolognese-Soße gebracht, indem er mir schwärmend die Zusammensetzung der Zutaten erklärte und einfach mal selbst die „männermäßig beste Soße“ zauberte. Ich war tief beeindruckt.

Jetzt aber endlich zu meinem Rezept:

Ein nahezu perfektes Geschmackserlebnis kann durch die Verwendung von gutem Olivenöl und der Beigabe von frisch passierten, sonnengereiften Eiertomaten erzielt werden. Zur aktuellen Jahreszeit wird das mit den Tomaten eher schwierig, deshalb steht heute an dieser Stelle das Bio-Fertigprodukt aus der Glasflasche im nun folgenden Rezept.

  • 250 g Zwiebeln
  • 250 g Möhren
  • 150 g Stangensellerie
  • 150 g Lauch Alle Zutaten fein hacken und mit
  • 3 zerdrückten Knoblauchzehen in
  • 3 EL Olivenöl etwa 10 Minuten sanft andünsten und Pfanne beiseite stellen

Wenn du das Rindfleisch selbst durch den Fleischwolf drehen möchtest, frage beim Fleischer nach Stücken vom Rind nach HVO (Hackfleischverordnung). Wenn dich eine kundenorientierte Fachkraft bedient, darfst du dir die Fleischstreifen vielleicht auch selbst aussuchen.

  • 2 kg Rindfleisch durch den Fleischwolf zu Hackfleisch verarbeiten und in
  • 3 EL Olivenöl anbraten (nicht trocken bruzzeln), bis alles durchgegart ist
  • 6 EL Oregano (getrocknet) unterrühren und mit
  • 300 ml trockenen Rotwein ablöschen und etwa 10 Minuten einkochen lassen.

Wähle einen Rotwein, den du auch pur trinken würdest! Wenn ich am Wochenende koche, trinke ich den Rest gerne auch mal währenddessen. Das erheitert das Kocherlebnis. 😉

Nun das gedünstete Gemüse unter die Hackfleisch-Rotweinmischung unterrühren und nach Geschmack salzen –

  • Salz (ca. 1 gestr. TL)
  • 1,5 Liter passierte Bio Tomaten hinzufügen und mit
  • etwa 1 Liter heißem Wasser auffüllen, aufkochen und

das Ganze nun etwa zwei Stunden bei sehr niedriger Temperatur köcheln lassen. Gelegentlich umrühren. Am Ende der Garzeit nochmals abschmecken und ggf. wiederholt salzen.

Diese Menge reicht für etwa 10 bis 12 Personen, wenn es sich nur um das Gericht Spaghetti Bolognese handelt. In unserem Alltag wird diese Menge für weitere Gerichte verwendet oder kleinere Mengen eingefroren.

In meinen folgenden Beiträgen werde ich über die Zubereitung von knusprigen, goldbraun, panierten Schnitzel und selbst ausgebackenen Wraps schreiben. Ich würde mich freuen, wenn du wieder reinschaust und ich dich zum zeitaufwändigen Kochen animieren konnte.